Deutschland kämpft um Europas Supercomputing-Krone

Am Leibniz-Rechenzentrum in Garching arbeitet man am Ausbau des neuen Superrechners. Er soll den Weg frei machen für einen Nachfolger im Petaflops-Bereich. ZDNet befragte dazu Christoph Biardzki von der Abteilung Hochleistungssysteme.

Im Juli vergangenen Jahres war im Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in Garching die Linux-Blade-Plattform SGI Altix 4700 als neuster deutscher Supercomputer an den Start gegangen. Binnen kurzem wollte man zur deutschen Nummer Eins aufsteigen und möglichst auch die europäische Supercomputing-Krone in den Münchener Vorort holen. Wie weit sind diese Pläne gediehen? ZDNet befragte dazu den Diplom-Informatiker Christoph Biardzki von der Abteilung Hochleistungssysteme. Seine Aufgaben sind Planung und der Betrieb von HPC- und NAS- Speichersystemen am LRZ in Garching.

ZDNet: Im Juli zur Eröffnung verfügte der SGI Altix 4700 über 4096 Intel Itanium CPUs, eine Spitzenleistung von 26,2 Teraflops Peakperformance und 24,5 Teraflops Rmax. Was hat sich seitdem getan?

Biardzki: Das System ist jetzt ein knappes halbes Jahr in Betrieb und bei den Benutzern ein voller Erfolg. Wie geplant wird die Leistung des Rechners bis Mitte dieses Jahres mindestens verdoppelt. Der Hauptspeicher wird auf über 38 TByte und die Kapazität der Speichersysteme auf über 650 TByte ausgebaut. Der Ausbau erfolgt durch den Austausch der bisher 4096-Single-Socket-Itanium-Processor-Blades durch Single-Socket-Montecito- als auch eine größere Menge von Dual-Socket-Montecito-Processor-Blades.

ZDNet: Welche Maximalwerte gerade im Speicherbereich haben Sie anvisiert?

Biardzki: Das bestehende System hat eine Nettokapazität von 307 TByte und besteht aus 32 RAID-Controllern und 1536 Festplatten. Eine Besonderheit ist ein zusammenhängendes, über 262 TByte großes CXFS-Dateisystem, das in der Lage ist, eine einzelne Datei mit etwa 20 GBit/s zu schreiben oder zu lesen. In Phase 2 wird die Anzahl der RAID-Controller auf 64 und die Anzahl der Festplatten auf 3572 verdoppelt sowie ein etwas größeres Dateisystem mit etwa 300 TByte und nochmals der gleichen Leistung installiert. Der Gesamtdurchsatz steigert sich damit auf 40 GBit/s bei einer nutzbaren Kapazität von etwa 562 TByte. Das NAS-System von Netapp wird von derzeit etwa 55 TByte auf 75 TByte erweitert.

ZDNet: Derzeit ist SGI Altix 4700 nur die Nummer Zwei in Deutschland – wann wird Jülich mit JUBL überholt?

Biardzki: Mit Phase 2 zur Mitte dieses Jahres.

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1 Kommentar zu Deutschland kämpft um Europas Supercomputing-Krone

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  • Am 12. Februar 2007 um 12:48 von Darkwing

    4096 CPUs…
    …hoffentlich wird auch die GEZ-Gebühr dafür bezahlt.
    Dann kann die ARD Herrn Friedmann ein höheres Gehalt bezahlen, er kann sich Koks und Prostituierte davon kaufen und die Wirtschaft kommt endlich in Schwung! Juhu!

    Aber was für einen Energieverbrauch haben die Dinger? Klimakiller Supercomputer? Da wird es doch Zeit für eine neue Umweltsteuer auf PC…

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